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YoungUP! Abschlussfeier: Starke Stimmen für die Zukunft (Rückblick Teil II)

Am 14. März 2025 fand unter dem Titel „Starke Stimmen für die Zukunft“ im bUm in Berlin die Abschlussfeier des YoungUP!-Projekts statt – ein bewegender Moment, an dem alle drei Runden gemeinsam gefeiert wurden. Es ist so viel während des Projekts passiert da reichen Zahlen, Bilder und Excel-Tabellen kaum, um die gemeinsame Zeit festzuhalten. Deswegen hat das Projektteam auch ein Video als Rückblick über das Rundum-Programm erstellt, aber schaut selbst:

3 Jahre YoungUP! Rundum-Programm <3

Persönlicher Rückblick der Teilnehmende auf drei bewegende Runden

An dieser Stelle möchten wir euch auch einen Einblick in die Rückblicke der Teilnehmenden geben. Es wurden prägende Erinnerungen und Erfahrungen geteilt. Diren aus Runde 2 und Mathusha aus Runde 3 haben diesen auch in zwei Texten festgehalten. Lest und schaut unten selbst 🙂

 

  • Runde 1: Ludwig  Songsare Mgbatou
  • Runde 2: Diren Gülveren
  • Runde 3: Nora Guill und Mathusha Parameswaran

Die Geschichten zeigen eindrucksvoll, was möglich ist wenn junge BIPoC zusammen kommen. Sie haben Hoffnung und Inspiration gespendet, vor allem die Bedeutung von Community und Austausch wurde dabei hervorgehoben. Wir sind uns sicher, die Community bleibt und wird weiter wachsen. Dafür wünschen wir den Teilnehmenden alles Liebe auf ihrem Weg.

Was bedeutet Community? von Diren Gülveren

Diese Frage stelle ich mir in dem Zug auf dem Weg nach Bamberg. Zusammenhalt, Unterstützung, Solidarität? Das unausgesprochene Verständnis, das Gefühl einer helfenden Hand auf der Schulter? 

Das Licht in der Hotel-Lobby in Bamberg ist hell: grau, weiß, gelbe-Wände und dazwischen ein Stuhlkreis von uns. Die Nervosität steht uns ins Gesicht geschrieben, die Finger zittrig, die Stimme noch wacklig, die Begrüßungen nüchtern. 

Und dann ist da Cellestino der sich als Moderator erhebt und das Eis mit einer Frage bricht: 

“Wir gehen jetzt alle rum und erzählen was an unserem Schlüsselbund hängt und die Geschichten dahinter.” 

Verwundert aber glücklich über ein Thema um die awkward silence zu durchbrechen fangen wir an zu sprechen. 

Wir wussten in dem Moment noch nicht, dass in genau diesem Raum Freundschaften für die Ewigkeit entstehen werden. 

Was bedeutet Community?

Möglicherweise der kollektive Drag an jedem Community-Wochenende eine Shisha-Bar zu finden und ohne Plan durch die unbekannten Innenstädte zu schlendern in der Hoffnung, eine Bar hat Plätze für 15 Personen an einem Samstag-Abend. 

Oder ist Community eventuell der Support den wir uns in Rostock geben? 

Wo die fremden Blicke länger auf uns harren und die giftigen Kommentare auf manchen Zugenspitzen nicht ausgesprochen werden müssen und wir sie trotzdem hören. Wo wir in friedlicher Stille auf dem kalten Boden auf unserem Rücken liegen, Kopf an Kopf und unsere Gedanken schweifen und uns treiben lassen. 

Was bedeutet Community?

Diese Frage ist am Community-Wochenende in Berlin so gut wie beantwortet. Unser Lachen als wir uns wiedersehen strahlt so stark, dass man damit ganz Neukölln beleuchten könnte. Unsere Resilienz und unser Mut nun so gebündelt, dass wir im Bundestag unsere Meinung sagen und uns in DigiTalks nicht davon scheuen Heuchlerei anzusprechen. 

Es ist der letzte Abend in der Shisha Bar (diesmal habe ich reserviert): das Herz schwer und das Gefühl von Heimweh zieht sich mit jedem Zug den ich vom Fruchtmix-Tabak einatme. Aber es ist trotzdem unbeschwert. Wir lachen als Millad zum gefühlt 5. mal den hausgemachten Karotten-Kuchen empfiehlt, zurecht, und ich lehne mich zurück und schwelge in dem Gefühl angekommen zu sein. 

Denn was bedeutet Community wenn nicht genau dieses Gefühl? 

Bedingungsloses Verständnis, sich nicht unnötig erklären müssen, seine Meinung teilen zu können und auch hinterfragt zu werden. Die unsichtbare Umarmung, der Hoffnungsschimmer der mich täglich begleitet. Ich sehe ihn auch jetzt hier. Keine Scham und keine Angst davor verurteilt zu werden. 

Ich blättere in meinem Notizbuch welches ich letztes Jahr in Bamberg angefangen habe zu befüllen und lese: 

“Es gibt so viel auf das ich wütend bin, das Brennen in meiner Brust, der Kloß in meinem Hals und die schlaflosen Nächte gehören wohl dazu zum Migra sein und hört nie auf. Aber ich bin hier um zusammen einsam zu sein.”

Und einsam sein hat sich noch nie so schön angefühlt als mit den 24 Menschen, die ich jetzt stolz meine Community nennen möchte.

Zwischen den Welten von Mathusha Parameswaran

 

Noch mehr Content zur Abschlussfeier gibt es auf unserem Instagram-Kanal (@youngup.bzi).